Diese Baugruppen werden individuell, während der Bauphase angepasst. Ich verwende sie u.a. für Aussteifungen. Hier als Beispiel: Das ASUKA Projekt.

In der Vorplanung sollte auf jeden Fall über die zukünftige Stabilität des Papiermodells nachgedacht werden.

Aus der Massenverteilung ist ersichtlich, dass das Modell nicht plan auf der Grundplatte stehen wird. Konstruktiv legen wir Folgendes fest:
1.) Damit das Modell nicht nach Vorne kippen kann, befestigen wir es über die Grundplatte an einen Unterbau. In diesem Fall an eine schwere Glasvase aus dem Kaufhaus.
2.) Das Gewicht des Kopfes wird zu erheblichen Verformungen am Halsansatz führen. (Eine Aussteifung in diesem Bereich wäre wohl im Stahlbau machbar.) Wir arbeiten mit Papier, werden ein Aussteifungsrohr fest mit der Grundplatte verkleben und den Kopf an ein noch festzulegendes Tragelement aufhängen.

Aussteifungen sind wichtige Elemente.

Sie verleihen dem Modell nicht nur die notwendige Stabilität, sie legen auch die Form fest. Die Aussteifungen 1+2 haben noch eine weitere Funktion. Sie bilden die Aufnahme der Augen-Baugruppe. Diese wird wie eine Schublade eingeschoben, fixiert und mit einem Deckel stabilisiert.

Nicht immer müssen Aussteifungen bis in die letzte Ecke reichen.

Das hängt davon ab, wie stabil die "Außenhaut" an dieser Stelle schon ist. In unserem Fall befindet sich dort die Nase und der Kinnansatz und wir können ruhig einen Freiraum lassen.

Im Bereich der Stirn jedoch benötigen wir eine besondere Steifigkeit.

Das Gewicht des Ponys würde hier zu Verformungen führen. Desweiteren können Versteifungen auch als Montagehilfen eingesetzt werden. Nach Beendigung des Klebevorgangs, werden sie mit dem Skalpell wieder herausgeschnitten.

Die Form der Grundplatte richtet sich nach der Glasvase, die wir ergattern können.

Wichtig bei diesem Bauteil ist die gesamte Steifigkeit. Hier wird das Aussteifungsrohr eingesetzt, welches schon recht große Biegekräfte erzeugt. Für eine gute Verbindung zur Glasvase sorgt nach Fertigstellung ein umlaufender Tesafilm-Streifen.

In dieser Bauphase war schon ein enormes "Federn" des Kopfes sichtbar.

Die Verformungen am Hals waren erheblich.

Der Gesichtsbereich erhält mit der Montage des Deckels eine große Steifigkeit.

Oberhalb des Ponys und gleichzeitig die Aufnahme für das Tragelement bildet diese Aussteifung.

Mit diesen Flaps werden 3 Bauteile verbunden: Die Stirn, die Aussteifung und das Tragelement.

Unsere Planung sah die Grundplatte und das Aussteifungsrohr vor.

Das Tragelement wird nach der Montage des Rohres angepasst. Einen weiteren Vorteil bietet an dieser Stelle das Anpassen: Ich kann Bautoleranzen ausgleichen.

Bevor das Aussteifungsrohr eingebaut wird, schauen wir uns die einzelnen Komponenten noch einmal an.

Das Rohr selber besteht aus einzelnen Sektionen, die an den Stoßstellen mit einem Querschott verbunden sind. Das Prinzip ist einem Bambusrohr abgeschaut. Über dem Zapfen wird eine formschlüssige Verbindung zur Grundplatte hergestellt. Die Rippen mit ihrem Unterring sorgen für eine größere Biegesteifigkeit in diesem Punkt. Die Halsaussteifung fixiert und stabilisiert den Hals im hinteren Bereich. Dort werden dann später über eine Aufnahme die Haare befestigt. Die Queraussteifung dient zur Aufnahme der Ohren, als Maßhalter für die Gesichtsbreite und als Verdrehsicherung für den Kopf.

Hier nun im eingebauten Zustand

Auf diesem Bild wird die Funktion des Tragelements klarer.

Der Kopf hängt an dem großzügig bemessenen Ausleger. Dieser ist biegesteif mit dem Rohr verbunden und somit bilden sie das Tragwerk der Konstruktion.

Ursprünglich wollte ich auf die hintere Kopfhaut verzichten, da sie sowieso von den Haaren verdeckt wird.

Die beiden großen Flächen der seitlichen Kopfhaut hatten wohl etwas dagegen und klappten ein wenig auseinander. Zudem verformte sich die Kontur des Haaransatzes. 

Mit dem Anpassen der letzten Aussteifung erhält der Kopf eine recht stabile Form.

Alle jetzt noch offenen Zwischenräume werden von den Haaren verdeckt.

Abschließend können wir sagen: In der Regel können alle Aussteifungen dem Baugruppen-Typ 3 zugeordnet werden. Eine vollständige Ausarbeitung dieser Gruppen vor Baubeginn erhöht die Konstruktionszeit.

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© 2008-2018  Michael Patowsky
Letzte Änderung: 17.11.2018

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